Lady Bitch Ray: Ein Herz für Popelismus 2018-05-15T11:30:36+00:00

Lady Bitch Ray

Ein Herz für Popelismus

Dieser Popelismus ist schon wie ein hart gewordener Popel, wie der Name schon sagt. Hat Popelismus überhaupt etwas mit Liebe zu tun? Ich würde sagen erst mal nicht. Ich stelle mir Popelismus dann eher vor als einen gierigen, rechthaberischen, bevormundenden, narzisstisch gestörten, borderlinemäßig manipulativen Partner*, der nichts gibt, aber alles haben will. Und alles tut, um an Macht zu gelangen in der Beziehung. Wer will mit so einem Menschen schon zusammen sein?

War da auch nicht diese eine Songzeile „Ein stummer Schrei nach Liebe“ von den Ärzten? Vielleicht sind die rassistischen Äußerungen gegen Türk*innen und Muslim*innen von Alexander Gauland, André Poggenburg und Beatrix von Storch ein stummer Schrei nach Liebe? Vielleicht sind die Storch-Tweets nur ein Hilfeschrei aufgrund fehlender Liebeserfahrungen? Oder vielleicht wollen sie einfach nur in den Arm genommen und gestreichelt werden, diese AfD-Politiker*innen? Hmm, na ja … ich halte ja eigentlich nichts von bedingungsloser Liebe und erwidere Hass nicht gerne mit Streicheleinheiten. Im Rap regeln wir solche Angelegenheiten mit dissenden Punchlines und verbalen Attacken, was meint ihr, was los wäre, wenn frau das alles für sich behalten und nicht raushauen könnte?! Das würde krank machen. Dieses verbale Ventil ist übrigens der Hauptgrund für die Entstehung des Battle-Raps und Hip-Hops: Frau hat sich gegenseitig verbal fertiggemacht, um sich nicht mehr (wie früher) die Köppe einzuschlagen, hat oft geholfen, hilft bei fast jedem Rapper, außer bei Kollegah und Farid Bang vielleicht, aber einige lernens halt nie. So eine lyrische Art der Hatespeech kann ich nur unterstreichen, Hassreden muss es manchmal halt auch geben, vor allem, wenn es der pussytiven Lustbefriedigung und Rassismusbekämpfung dient – bei mir beruhigt es hingegen insbesondere meine sexuellen Triebe. Deshalb hatte ich letztens die Beleidigungen Gaulands und Poggenburgs auf Facebook mit Gegenhatespeech kommentiert und wurde dafür 30 Tage gesperrt, nicht allzu schlimm, aber es hat mich auf jeden Fall befriedigt, diese Zeilen loszuwerden.

Wie endete der Song von den Ärzten noch mal? – „Arschloch!! Arschloch!! Arschloch!!“ Manche Sachen kommen halt immer wieder oder ändern sich nie. Und Menschen brauchens halt einfach hart.